Warum wir manchmal Stimmen hören
In diesem Artikel widme ich mich einem Thema, das mir im wahrsten Sinne des Wortes am Herzen liegt. Jeder spricht von ihr, überall wird seit Generationen auf sie verwiesen, irgendwie scheint sie omnipräsent zu sein, aber was ist eigentlich die Stimme des Herzens? Und wie können wir lernen sie zu hören und eine noch intensivere Beziehung zu ihr aufbauen?
Es muss von Herzen kommen, was auf Herzen wirken soll.
Johann Wolfgang von Goethe
- Warum wir manchmal Stimmen hören
- Es muss von Herzen kommen, was auf Herzen wirken soll.Johann Wolfgang von Goethe
- Was möchte die Stimme des Herzens mitteilen?
- Lernen mit sich selbst alleine sein zu können
- Blockierende Glaubenssätze lösen
- Die Kraft der Musik
- Beruf oder Berufung?
- Hinaus in die Natur
- Yoga: Zu deiner inneren Stimme finden
- Meditation – Reduktion zur inneren Bereicherung
- Minimalismus – Was brauchst du wirklich?
- „Zeig mir deine Freunde und ich sage dir wer du bist.“
- Wie die innere Stimme uns zu wohltuenden und inspirierenden Beziehungen leiten möchte
- Digitale Flaschenpost: Der kostenlose Newsletter von Petit Chapeau
Die Stimme des Herzens wird auch häufig innere Stimme, Intuition oder auch umgangssprachlich Bauchgefühl genannt. Dabei geht es nicht um Selbstgespräche, sondern darum sich selbst zu erfahren, sich vollständig zu akzeptieren und zu lieben. Ich glaube, wenn ich meinem früheren Ich gesagt hätte, dass ich irgendwann einen Artikel über die Stimme des Herzens schreiben würde, hätte es wohl nur mit dem Kopf geschüttelt.
Zu kitschig, sagte der Verstand zu allem, wo auch nur das Wort „Herz“ unabhängig vom medizinischen Kontext vorkam, immerhin ist das Herz ein lebenswichtiges Organ, wie soll das überhaupt sprechen können? “Unmöglich!”, sagte mein früheres Weltbild. Trotz intensiver Emotionen habe ich jahrelang hauptsächlich meinem Verstand vertraut. In erster Linie ging es für mich stets darum vernünftige Entscheidungen zu treffen, weil sie für mich Sicherheit, Schutz und ein geregeltes Leben symbolisierten.
Das mulmige Gefühl, das bei der ein oder anderen „vernünftigen“ Entscheidung immer wieder deutlich zu spüren war, wurde einfach schlichtweg als emotionaler Reflex verdrängt. Sich dennoch meiner inneren Stimme anzuvertrauen war ein langsamer, intensiver und ungewohnter Prozess, der mein Leben jedoch Stück für Stück zum Positiven verändert hat. Wie auch du mithilfe der inneren Stimme dein Leben noch intensiver, glücklicher und ausgeglichener erleben kannst und welche Möglichkeiten es gibt, um sie wahrzunehmen und zu deuten, erfährst du hier.
Was möchte die Stimme des Herzens mitteilen?
Im Lärm der Gegenwart ist es ganz schön laut. Aus allen Himmelsrichtungen strömen Meinungen, Aufrufe, ungefilterte und gefilterte Informationen, Werbung und so viele unterschiedliche Stimmen, dass man sich schnell verloren und orientierungslos fühlt. Vor lauter Möglichkeiten gibt es plötzlich gar keinen Kompass mehr. Alles ist zu viel, zu schnell und vielleicht sogar zu bedeutungslos. In diesen Momenten und Phasen deines Lebens ist die Stimme deines Herzens dein persönlicher und vor allem individueller Wegweiser sowie dein bester Freund. Aber sie ist noch viel mehr als das: Denn die Stimme deines Herzens ist immer für dich da, sie ist tief in dir verankert und sie möchte nur das Beste für dich und DEIN Leben. Denn sie ist Teil von dir und Teil der göttlichen Schöpfung, die tief in dir dein Leben lang verwurzelt ist. Sie ist sozusagen dein innerer Kompass. Ein wichtiger Splitter des Universums, der dich für immer mit der Schöpfung verbindet, dir Kraft gibt und die nötige Entscheidungshilfe, um das Bestmögliche für dein Leben zu erreichen.
Viele fragen sich an dieser Stelle, wieso sie denn dann die Stimme nicht hören können, wenn doch jeder diese Stimme besitzen soll? Diese Frage ist gar nicht so schwer zu beantworten, wie die meisten zunächst vermuten. Zum einen verlernen manche Menschen im Laufe der Zeit, die innere Stimme wahrzunehmen. Weil die innere Stimme auf den ersten Blick alles andere als rational ist. Während wir als Kinder noch viel intuitiver handeln und somit auch offener für die innere Stimme sind und sie so annehmen wie sie ist, kommen mit dem Erwachsenenalter zunehmend Zweifel auf. Andere Dinge rücken nach und nach in den Fokus. Allen voran die Erwartungen anderer Menschen an einen selbst aber auch permanentes Konkurrenzdenken. Bereits in der Schule werden uns bestimmte Normen beigebracht, an denen wir uns messen sollen. Wir lernen, dass wir Zuspruch und Liebe erfahren, wenn wir eine bestimmte Leistung erbringen.
Diese leistungsorientierte Denkweise wird von den Lehrern und Verwandten zusätzlich noch bestärkt. Doch wie alles im Leben bringt ein solches Denkmuster bei Weitem nicht nur Vorteile mit sich. Von klein auf werden wir darauf trainiert, den Erwartungen anderer Menschen gerecht zu werden, bis sie zu unseren eigenen Erwartungen an uns selbst werden, ohne die Kenntnis darüber, welche Auswirkungen bestimmte Erwartungen auf das Seelenleben haben. Die Erwartungen anderer beeinflussen jedoch nicht nur die Psyche, sondern auch den Verstand. Häufig bemerken wir den schleichenden Prozess nicht bewusst aber sehr wohl unterbewusst. Das äußert sich irgendwann in dem Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung ist, wenn beispielsweise das Innenleben plötzlich nicht mit der Außenwelt harmonieren kann.
In solchen Situationen kommt die Stimme des Herzens zum Einsatz. Sie kämpft für unsere eigenen Bedürfnisse, für die Dinge, die unserer Seele gut tun, sie stärken und aufblühen lassen. Aber oft sind die Stimmen der Umwelt, also die Stimmen von Verwandten, Freunden, Bekannten aber auch der gesellschaftlichen Erwartungen, viel lauter als die Stimme des Herzens. Zwar wird sie immer wieder mal schwach vernommen doch vom Gewicht der unzähligen Erwartungen anderer Menschen und Lebensweisen gehemmt. Wie kann man sie dennoch hören und warum sollte man überhaupt auf sie hören? Es lohnt sich auf die Stimme des Herzens zu hören weil sie unser bestmöglichstes Glück möchte. Die Stimme des Herzens führt uns zu unseren persönlichen Werten, sie offenbart unsere wahren Leidenschaften und erinnert uns an unser ursprüngliches Sein. Und es gibt viele Möglichkeiten, um wieder eine intensive Verbindung zur inneren Stimme herzustellen.
Lernen mit sich selbst alleine sein zu können
Klingt einfach? Doch gerade das Alleinsein fällt vielen Menschen schwer. Zu groß ist die Angst vor den Gefühlen, die aufkommen, wenn man mal alleine mit sich selbst ist. Wenn es plötzlich ganz still um uns herum wird, so wird es umso lauter in uns. Dinge werden reflektiert, die in der Hektik des Alltags untergehen aber unter der Oberfläche wahrlich brodeln können. Vielleicht fühlt man sich aufgefordert, sich mit seinen Gefühlen auseinanderzusetzen, was jedoch nicht immer einfach oder angenehm ist. Doch genau dieser Schritt ist so wichtig weil wir auf diese Weise endlich in einen Dialog mit uns selbst treten können. Das macht die Arbeit an sich selbst aus. Und zählt mitunter zwar zu den schwierigsten aber auch gleichzeitig zu den schönsten Aufgaben des Lebens, denen wir uns stellen können. Sobald wir uns aber im Klaren darüber werden, wer wir sind und wer wir sein möchten, dann können wir unser Leben aktiv gestalten, so wie wir es uns vorstellen.
Manchmal hilft es schon zu wissen, wer man nicht ist und nicht sein möchte. Irgendwann kommt der Moment in deinem Leben, indem du es richtig genießen kannst, mit dir selbst zu sein. Ganz bei dir angekommen zu sein. So kannst du tief in dich hineinhören, in die Stimme deines Herzens. Wärme wird sich in dir ausbreiten und bis in die Fingerspitzen wirst du deine innere Wahrheit spüren. Mit sich selbst zu sein ist jedes Mal wie eine kleine und manchmal große Offenbarung direkt aus dem Unterbewusstsein. Wenn Gefühle, Ziele, Absichten und Motivationen plötzlich ihren Platz finden, wenn Komplexes sich auflöst und reduziert wird auf das Wesentliche und zwar auf dich als lebendes und liebendes Wesen. Dann eröffnen sich neue Welten und Wege bis du merkst, wie viele Grenzen nur lediglich in unseren Gedanken gezogen werden und gar nicht so real sind, wie sie auf den ersten Blick zu sein scheinen.
„Manchmal muss man durch den Sturm gehen, um die Sonne wieder sehen zu können“
Blockierende Glaubenssätze lösen
Bestimmte Glaubenssätze können das Potenzial eines Menschen limitieren, klein halten und ihre persönliche Schöpferkraft blockieren. Solche Glaubenssätze sind Resultate aus Erfahrungen, die jeder ganz individuell im Laufe seines Lebens macht. Das können schmerzhafte oder sogar traumatische Erfahrungen sein, die tiefe Ängste und Blockaden auslösen können. Die Stimmen dieser Erfahrungen sind in der Regel viel lauter als die Stimme des Herzens. Sie fungieren als eine Art Schutzmechanismus und sichern in erster Linie das Überleben. An dieser Stelle hilft es also zu wissen, dass auch unangenehme Blockaden im Grunde etwas ganz Natürliches sind und in erster Linie eine schützende Funktion aufweisen.
Wenn ein Mensch etwas Schlimmes erlebt hat, versuchen sowohl Körper als auch Geist, ihr Mögliches zu tun, um das Überleben dieses Menschen zu sichern. Es entwickelt sich ein Schutzmechanismus, der weit über die Erfahrung hinausgeht. Aber es müssen nicht immer nur die schlimmsten Erfahrungen im Leben sein, die einen regelrecht sabotieren. Es können auch destruktive manifestierte Glaubenssätze aus dem Alltag sein, wie beispielsweise das Gefühl, wertlos oder hilflos zu sein, bis diesen Emotionen tiefer Glauben geschenkt wird.
Die innere Stimme erinnert uns daran, dass die Kraft in uns liegt und nicht im Außen. Dass wir keine Opfer sein müssen. Sie erinnert uns an unseren wahren Wert, ganz unabhängig davon, woher wir kommen oder wohin wir gehen, ganz unabhängig davon, ob wir viel oder wenig Materielles besitzen. Sie erinnert uns an unseren Urzustand und dass, wir die Schöpfer unseres eigenen Lebens sind. Vor dem Menschen gab es kein Geld, keine Währung. Der Mensch hat all das erfunden und leider entsteht gerade heutzutage der Eindruck, der Mensch sei nicht so viel wert, wie finanzieller Wohlstand.
Dabei würde es ohne den Menschen erst gar keinen finanziellen Wohlstand geben, weil wir den Wert definieren. Wir sind die Quelle aller Erfindungen der Zivilisation. Davor war und ist der Mensch. Deswegen vergiss niemals deinen kostbaren, unbezahlbaren Wert in dieser Welt. Solange du dich selbst hast, an dich und deine wunderbaren Kräfte glaubst, kann dein Leben sich entfalten. Dein kostbarster Schatz bist du selbst, aus dem jegliche Kraft und Energie strömt, die etwas ändern kann, die andere Menschen berühren kann und ihnen helfen kann. Reich dir selbst die Hand und kümmere dich immer gut um dich selbst. Nur so kannst du wieder funktionieren, leben, wahrhaftig lieben und auch andere Menschen erreichen. Sei dein eigener Fels in der Brandung. Dafür bist du hier. Ersetze blockierende Glaubenssätze mit Selbstliebe. All das sagt dir deine innere Stimme. Vielleicht noch ganz leise, vielleicht hörst du sie noch nicht so klar. Aber versuche den Knoten in deiner Seele nach und nach zu lösen und dann wirst du entdecken, wie wunderbar du bist. Genauso wie du bist.
Die Kraft der Musik
Immer wenn ich Musik höre, verwandelt sich für einen Moment die Welt für mich. Musik hat mich persönlich zu meiner inneren Stimme geführt. Sie beflügelt meine Fantasie, gibt mir Antworten auf komplexe Fragen, macht Schweres plötzlich ganz leicht und übt eine hypnotische Kraft auf mich aus. Musik war schon immer eine meiner größten Inspirationsquellen im Leben. Wenn ich mich zerstreut fühle, dann mache ich meine Lieblingslieder an und fühle, wie ich mich Stück für Stück wieder zusammenfüge. Für mich sind Musiknoten die Wellen der inneren Stimme und die innere Stimme surft wie ein Profisurfer auf dieser Welle, um mich irgendwo in der Tiefe meines Unterbewusstseins zu erreichen.
Wenn ich Musik höre, die mir gefällt, dann höre ich die innere Stimme nicht nur, ich sehe sie. In Bildern, Zeichen und Sequenzen. Wenn man Musik spüren kann, führt das zu einer wundervollen emotionalen Ektase. Viele Künstler lassen sich mithilfe von Musik an die Ufer ihrer neuen Werke bringen. Und genauso geht es mir. Jedes meiner Lieblingslieder hat mich zu einem neuen Gedicht, Bild oder Text inspiriert. Musik kann uns dem Göttlichen näher bringen, aber sie kann noch viel mehr: Sie offenbart uns, dass das Göttliche überall um uns herum und vor allem in uns ist.
Beruf oder Berufung?
Die Stimme des Herzens macht sich häufig im Berufsleben sehr deutlich bemerkbar. Und zwar meistens, wenn wir uns so richtig gut, erfüllt und ausgeglichen fühlen oder aber wenn wir uns so richtig mies, unglücklich, ausgelaugt und dauerkrank fühlen. Im ersten Fall bestätigt sie, dass der Beruf, dem wir nachgehen, wohl der Richtige ist. Im zweiten Fall gibt sie Signale, dass die aktuelle berufliche Situation wie sie ist, nicht so bleiben kann. Wenn ein Beruf nur noch an den Nerven und an der Lebensenergie zieht, dann ist etwas nicht Ordnung. In solchen Fällen stimmt nämlich das Innenleben meistens nicht mit dem Außen überein: Das können persönliche Ideale sein, die sich nicht mit einer bestimmten Firmenphilosophie decken oder aber auch der starke Drang etwas Sinnvolles zu tun, anstatt einen Beruf nur aus finanziellen Motiven auszuüben.
Die Stimme des Herzens ist in solchen Situationen gnadenlos. Je mehr sie ignoriert wird, desto mehr Zeichen werden gesendet, dass es so nicht weitergehen kann. Und an diesem Punkt machen viele den Fehler sie einfach weiterhin zu ignorieren. Diese Entscheidung kann jedoch sogar dazu führen, dass man sich körperlich oder seelisch früher oder später krank fühlt, weil man, aus welchen Gründen auch immer, einer Tätigkeit nachgeht, die nicht zur persönlichen Natur passt und einen nur noch auslaugt. Dabei ist jede schwierige Situation im Leben ein Geschenk, denn nur weil es in eine Richtung nicht geht, bedeutet es nicht, dass es keinen Ausweg gibt. Es ist ein bisschen wie Auto fahren: Wenn es in eine bestimmte Richtung nicht mehr geht, dann kann man einfach in eine andere Richtung lenken, anstatt gegen die Wand zu fahren.
Die Stimme des Herzens macht uns nämlich nicht nur darauf aufmerksam, was wir in unserem Leben ändern können, sie kann sogar die Wahrnehmung und Empfindung von Situationen ändern, die auf den ersten Blick verzwickt oder undurchschaubar erscheinen. Sie ist Lösungsfinder und Motivator zugleich, der einen auffordert auch mal mutig zu sein und das, was einem wirklich gut tut, zuzulassen. Wenn man auf die Stimme des Herzens hört, dann landet man selten nur in einem Beruf sondern findet sogar seine persönliche Berufung. Und eine Berufung ist so individuell wie ein Fingerabdruck. Denn nur DU weißt, was dir wirklich gut tut, deswegen sind Meinungen und Erwartungen anderer völlig egal, weil diese Menschen nicht für dich jeden Morgen aufstehen müssen, um diesem Beruf nachzugehen, weil diese Personen nicht dein Leben tagtäglich leben, so wie du es lebst. Und wenn du dein Leben nach deinen eigenen Vorstellungen gestaltest, dann profitiert auch deine Umwelt davon weil du ausgeglichener, glücklicher und mental stärker bist.
Auf diese Weise findest du die Kraft auch für andere da zu sein, sie zu unterstützen oder zu inspirieren. Denn ja, Arbeit darf Spaß machen! In Deutschland hat man ja zunehmend das Gefühl, dass man keinen Spaß bei der Arbeit haben darf, es herrscht schon fast ein Drang sich dafür rechtfertigen zu müssen. Warum eigentlich? Es gibt Jobs, die wirklich Spaß machen und sogar glücklich machen können, Jobs, die sich nicht wie Arbeit anfühlen. Und wenn man sich berufen fühlt, in einem kleinen Supermarkt als Angestellter zu arbeiten weil man diese Arbeit liebt und keine Karriere im klassischen Sinn anstrebt, dann ist es fabelhaft, genauso wenn man sich dazu berufen fühlt, als Frau zur Feuerwehr zu gehen oder als Mann Ballett zu tanzen, dann ist das auch wunderbar. Die innere Stimme kennt keine Vorurteile und in der Berufung gibt es keine Grenzen. Denn alles was man mit Herz und Leidenschaft macht, wird gut.
Hinaus in die Natur
Es gibt keinen größeren Meister als die Natur. Und das Gute ist: Wir selbst sind auch Natur! Deswegen sind wir für immer tief mit ihr verbunden, auch wenn mittlerweile viele Menschen diese Verbindung vielleicht nicht mehr so intensiv wahrnehmen können, wie sie eigentlich dazu fähig sind. Heutzutage wird tendenziell zunehmend zwischen Mensch und Natur getrennt, was nicht ganz richtig ist, weil wir Menschen natürliche Wesen sind und die Natur in uns tragen. Das heißt, dass alles was wir erschaffen, ihren eigentlichen Ursprung in der Natur des Menschen hat und wir die Verantwortung für alles, was wir kreieren, auch selbst tragen. Und zwar als Individuum aber auch im Kollektiv. Die Natur gibt uns Kraft und Antworten, sie beruhigt und inspiriert uns.
Deswegen ist es so wichtig, sich so oft wie möglich in der Natur aufzuhalten, sie wieder zu spüren, sie zu respektieren, Kraft zu schöpfen und diese tiefe Verbundenheit wieder wahrzunehmen. Denn die Natur spricht andauernd mit uns – sei es ein Blatt im Wind oder der Flügelschlag eines Vogels. Das Leben ist permanente Kommunikation. Und so wie wir die Stimme der Natur wahrnehmen, so hören wir auch unsere innere Stimme, weil sie Teil dieser wunderbaren Schöpfung ist und weil sie fähig ist, Dinge, die der Verstand nicht begreifen kann, für uns zu übersetzen. Sie fungiert als Übersetzer und Dolmetscher von komplexen Zusammenhängen, die über den menschlichen Verstand hinausgehen aber sehr wohl auf einer höheren Bewusstseinsebene wahrgenommen werden können.
Yoga: Zu deiner inneren Stimme finden
Eine weitere wunderbare Möglichkeit, um wieder mit der inneren Stimme in Kontakt zu treten, ist das Praktizieren von Yoga. Im Yoga lernen wir einfach zu sein, wie wir sind und bauen so nach und nach eine liebevolle und achtsame Beziehung zu Körper, Geist und Umwelt auf. Auf diese Weise werden innere Blockaden gelöst, positive Energie kann wieder besser fließen, Körper und Geist werden verbunden und wir werden darüber hinaus empfänglicher für die innere Stimme. Um sich wirklich wohlzufühlen, ist es wichtig, sowohl den Körper als auch den Geist zu trainieren, zu lieben und regelmäßig zu pflegen. Schweres wird Schritt für Schritt leichter und man fühlt sich zunehmend ausgeglichener und geerdet. Ausgeglichenheit ist mitunter eine der besten Voraussetzungen, um die innere Stimme zu hören und das Urvertrauen zum Leben wieder zu erlangen. Yoga ist kein Sport sondern eine ganze Lebensphilosophie, die sich positiv auf alle Lebensbereiche auswirken kann.
Meditation – Reduktion zur inneren Bereicherung
Ähnlich wie Yoga wirkt auch die Meditation sich positiv auf alle Ebenen des Lebens aus. Bei der Meditation wird, wie auch bei Yoga, scheinbar Komplexes auf das Wesentliche reduziert. Und genau diese Art der Reduktion, stellt eine große Bereicherung für das Alltagsleben dar. Denn erst in der Stille kommt das Wesentliche zum Vorschein. Und wir lernen, dass die innere Stimme auch die nötige Stille ist. Denn Stille ist die Grundlage, damit frische Energie fließen kann, wir Ruhe und Gelassenheit finden können und zu neuer Klarheit gelangen. Und so unterschiedlich, wie wir sind, so viele unterschiedliche Formen der Meditation gibt es. Sei es im Liegen oder im Sitzen, mit einer Anleitung oder sogar in Bewegung – es gibt für jeden persönlichen Geschmack die richtige Meditation.
Minimalismus – Was brauchst du wirklich?
Weniger Materialismus bedeutet umso mehr Reichtum in der Seele. Es tut gut, nur die Dinge zu behalten, die einen wirklich glücklich machen, anstatt zu versuchen, innere Leere permanent mit Konsum zu füllen. Denn letzteres Verhalten führt nur zu einem kurzen Glücksgefühl, das sehr schnell nachlässt und niemals innere Sehnsucht wirklich befriedigen kann. Viel mehr fördert es eine Art Suchtverhalten. Auf diese Weise versuchen Menschen, zumindest kurzweilig, glücklich zu werden aber scheitern früher oder später daran.
Das Credo „Weniger ist mehr“ lässt sich nur schwer in der heutigen Konsumgesellschaft vereinbaren, in der immer mehr produziert, als wirklich benötigt wird. Doch jeder einzelne von uns kann einen kleinen und dennoch effektiven Unterschied machen. Was man nicht mehr braucht, kann man beispielsweise spenden oder an Freunde verschenken, die sich daran erfreuen. Regelmäßiges Aussortieren, sei es in unseren Gedanken oder auch nur zu Hause, hilft uns Klarheit zu schaffen, wirkt befreiend und zeigt, dass der wahre Wert in uns und nicht im Außen ist. Es beweist, dass wir in der Lage sind, glücklich mit viel weniger materiellen Dingen auszukommen, als uns von der Werbebranche tagtäglich suggeriert wird.
Es hilft sich bewusst zu werden, dass die Werbung nicht nur Produkte, sondern auch konkrete Gefühle verkaufen will, die der Kunde mit dem Kauf des Produkts empfinden soll. Natürlich kann man sich auch mal etwas gönnen aber wenn jeder anfängt, das persönliche Glück ausschließlich an käuflichen Dingen zu messen, führt das nur zu kollektiver Einsamkeit und einem unendlichen Wettbewerb, den man unmöglich gewinnen kann. Denn wahre Fülle finden wir nur in uns selbst und in seelisch bereichernden Beziehungen. Je weniger unsere Gedanken mit Konsum beschäftigt sind, desto mehr Raum hat die Seele und desto empfänglicher werden wir für unsere wahren Bedürfnisse.
„Zeig mir deine Freunde und ich sage dir wer du bist.“
Wie die innere Stimme uns zu wohltuenden und inspirierenden Beziehungen leiten möchte
Bei Beziehungen gilt in der Regel: Qualität vor Quantität. Wer sind deine Freunde? Wie fühlst du dich in ihrer Gegenwart? Sind es bereichernde Freundschaften oder eher kraftraubende? Vertrautheit ist etwas Schönes aber sie sollte nicht mit wahrer Verbundenheit verwechselt werden. Daher ist es wichtig, unsere Beziehungen zu anderen Menschen hin und wieder genauer zu betrachten. Fühlen wir uns wohl in der Nähe der Menschen, die uns umgeben oder halten wir an bestimmten Beziehungen nur noch aus Gewohnheit fest? Verbindet uns die Gegenwart zu diesen Menschen oder nur noch die Vergangenheit? Entwicklung fordert Mut und schließt komfortablen Stillstand aus, da das Leben auch kontinuierliche Bewegung bedeutet.
Es gibt diesen Spruch der sagt, „Wenn du der klügste Mensch im Raum bist, dann bist du im falschen Raum.“ Wir sind auf der Welt, um voneinander zu lernen. Und jedes Mal wenn wir das Gefühl haben, in einer Beziehung regelrecht festzustecken, durch sie blockiert zu werden und sie sich einfach gegen jeglichen Verstand nicht mehr richtig anfühlt, dann spricht in diesen Momenten die Stimme des Herzens zu uns. Die Stimme des Herzens setzt sich für den inneren Drang nach Bewegung, Fortschritt und Entwicklung ein. Dies ist kein Aufruf Beziehungen, die eventuell nicht mehr zum eigenen Weltbild passen oder ins Stocken geraten sind, radikal aufzulösen, denn Beziehungen können durchaus dynamisch sein, sich wandeln und neue Räume kreieren.
Es kann aber eine innere Aufforderung sein, achtsamer und reflektierter mit Begegnungen umzugehen. Denn mit jeder Begegnung tunken wir unsere Gedanken in den Austausch mit anderen Menschen. Für einen kurzen oder manchmal längeren Zeitraum nehmen unsere Gedanken die Energie dieser Begegnung auf. Und diese Energie kann uns entweder Kraft geben, uns motivieren und uns einen regelrechten Glücksschub verpassen oder aber sie kann uns auch ermüden, innere Zweifel auslösen und die persönliche Entfaltung blockieren. Daher ist es wichtig sich mit Menschen zu treffen, die einen inspirieren, auf eine bestimmte Art und Weise berühren oder uns einfach ein gutes Gefühl vermitteln.
Das sind fruchtbare Beziehungen, aus denen die schönsten Geschichten entstehen können. Genauso wie die Stimme des Herzens als Alarmsignal bei destruktiven Beziehungen zum Einsatz kommt, so spricht sie auch in besonders harmonischen Begegnungen zu uns. Durch ein Gefühl von Wärme, Verbundenheit und Glück macht sie sich bemerkbar. Sie erinnert uns Menschen daran, dass wir die Gestalter, die Künstler unseres eigenen Lebens sind und nur wir, jeder für sich ganz persönlich, die Wahl haben, mit wem wir unsere Zeit auf Erden verbringen und wem wir unser Herz voll und ganz öffnen möchten.
Wie du siehst, gibt es im Leben eine große Bandbreite an Möglichkeiten und ganz bestimmte Situationen, um die innere Stimme zu hören oder sie noch intensiver als bisher wahrzunehmen. Welche der bisher aufgezählten Methoden für dich persönlich infrage kommen, kannst nur du ganz individuell selbst herausfinden. Vielleicht hast du aber auch noch weitere Vorschläge, wie, wann und wo man die Stimme des Herzens am besten hören kann. Ich bin schon gespannt auf deine Erfahrungen und freue mich auf deine Vorschläge.
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Ich hab mir früher sehr schwer damit getan, Entscheidungen zu treffen und musste auf schmerzliche Weise erfahren, was es heisst, keine Entscheidung zu treffen. Seitdem hat sich was in mir verändert, bedingt auch durch den Verlust, den ich durch mein nicht-Treffen der Entscheidung erfahren habe. Ich hab gelernt, auf mein Herz zu hören. Wenn es um grundlegende oder wichtige Entscheidungen geht, weiß ich mittlerweile, was zu tun ist. Irgendwie gibt es doch auch immer einen inneren Antrieb, hin zu den Sachen, die für einen richtig sind. Man spürt es doch einfach, wenn man etwas machen muss oder etwas besser bleiben lässt. Man muss nur darauf vertrauen, was einem die innere Stimme sagt. Ich denke, in diesem Vertrauen liegt der Schlüssel. Liebe Grüße, Andree
Hallo Andree,
danke für das Teilen deiner wertvollen Erfahrungen. Jeder Verlust, jede schmerzliche Erfahrung kann im Grunde auch gleichzeitig ein Geschenk sein, ein Stupser oder manchmal sogar ein gewaltiger Schubser in die richtige Richtung.
Die Stimme des Herzens macht das jeden Tag: die Richtung zeigen, hinterfragen und bei Entscheidungen helfen, damit sie mit den eigenen Werten übereinstimmen. Es ist, wie du schreibst, ein Vertrauen an das Leben.
Liebe Grüße,
Lina